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Rum

Rumbullion – wie der englische Begriff für Aufruhr zum Namensgeber wurde

Die Geschichte des Rums ist eigentlich die Geschichte des Zuckerrohrs und der Zuckerproduktion. Denn als im 17.Jahrhundert Europa die Süßspeise entdeckte, wurde in der ganzen Karibik die Zuckerproduktion gesteigert, um die Nachfrage zu befriedigen. Bei der Produktion von Zucker, fiel als Abfallprodukt Melasse – ein Zuckersirup mit noch ca. 60% Zuckeranteil – an, aus dem man keinen kristallinen Zucker mehr gewinnen konnte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis man auf die Idee kam, aus dieser Melasse mangels anderer Grundstoffe eine Spirituose zu brennen.

Anfangs versuchte man, in Europa den Import von Rum zu verhindern, um die heimischen Produkte nicht zu gefährden und in der Karibik stapelten sich zunehmend die Fässer.

Angelockt durch den Reichtum, die die Zuckerproduktion mit sich brachte, machten schon bald Freibeuter und Piraten die gesamte Karibik unsicher, was die Kolonialmächte veranlasste, ihre Kriegsmarine zu entsenden, um ihre Interessen zu schützen.

Bei der englischen Marine war es üblich, um die Besatzungen bei Laune zu halten und einen „Rumbullion“ zu verhindern, täglich Bier oder Wein auszuteilen. Nun sind weder Bier noch Wein tropentauglich. Schon bald war man gezwungen, einen Ersatz zu finden. So fand der Rum seinen Weg an Bord der Royal Navy, wo bis 1970 täglich eine Rumration verteilt wurde. 

Eine Bedingung gab es an den Rum. Er musste 100% proof (57,17% Vol.) haben: Die sogenannte Navy Strength, damit das Schießpulver noch zündete, selbst, wenn es vorher von Rum getränkt wurde. So ist es der Royal Navy zu verdanken, dass der Rum um die Welt ging. Und überall, wo Zuckerrohr angebaut wurde, man auch Rum destillierte.

Natürlich brachten die Seefahrer den Rum auch mit nach Europa. Als Reblaus und Missernte die heimischen Grundstoffe Weintraube, Getreide und Kartoffeln für die Spirituosen-Produktion stark dezimierten, setzte er auch in der alten Welt seinen Siegeszug fort. 


 

Rum-Empfehlungen

Entdecken Sie über 300 Rum-Spezialitäten in Ihrem CITTI Markt und lasssen Sie sich von unseren Spirituosen-Experten beraten. Hier finden Sie besondere Empfehlungen unserer Abteilungsleiter.

Abteilungsleiter
Sven Domakowski, CITTI Markt Kiel

Mich begeistert der Plantation 20th Anniversary Barbados Rum XO, weil er aus sehr alten Barbados-Rums hergestellt wird. Also ein gut gereifter Blend, der 12 Jahre in ehemaligen Bourbon-Fässern reift und dann noch einmal ein gutes Jahr in französischen Eichenfässern. Sein Duft ist schön üppig. Banane, Aprikose und Vanille werden am Gaumen durch geröstete Kokosnuss und Orange ergänzt. Der Jubiläumsrum überzeugt im Anschluss mit feinem, langanhaltendem Nachhall. Ein durch und durch tolles Ergebnis.

Rum

 

Abteilungsleiter
Albert Finn, CITTI Markt Flensburg

Ich lege Ihnen den Turqouise Bay Amber Rum ans Herz. Er stammt von Mauritius – das Meerblau und das Weiß des Sandstrandes spiegeln sich im Etikett wider. Die besten Destillate der Insel wurden zu einem Blend zusammengestellt. Die Insel bietet dafür die besten Bedingungen: viel Zuckerrohr und warme Temperaturen. So entsteht ein harmonischer, leicht cremiger Rum. Er schmeckt fruchtig-süß und etwas nach Karamell. Der edle Geschmack findet sich in der dunklen Bernsteinfarbe wieder – Amber. Man kann ihn sehr gut pur genießen.

Rum

 

Abteilungsleiter
Abdelkrim Zerouala, CITTI Markt Lübeck

Wer Rum mit etwas mehr Würze mag, dem empfehle ich den 18 Jahre alten Ron Arehucas Reserve Especial. Er wird auf Gran Canaria hergestellt. Dort beeinflusst das Klima auch den Geschmack des Zuckerrohrs. Im Gegensatz zum karibischen hat dieser ein würzigeres Aroma. Dieser Rum schmeckt weniger fruchtig, mehr nach Vanille und Karamell, die auf Augenhöhe mit den holzigen Eichen-Noten harmonieren. Ein sehr angenehmer, vollmundiger Geschmack. Die Destille, in dem dieser Premium-Rum hergestellt wird, besteht seit 1884.

Rum

 

Worthy Park

Geburtsstätte des jamaikanischen Rums

Mitten auf Jamaika, eingebettet im Lluidas Tal, liegt das 10.000 ha große Worthy Park Estate, auf dem man seit 1720 Zuckerrohr anbaut. Bereits im Jahre 1741 wurde der erste Rum produziert. Damit ist Worthy Park die älteste Destillerie Jamaikas. Seit 1918 gehört das Anwesen der Familie Clarke, die die Entwicklung immer weiter vorangetrieben hat. Bei Worthy Park ist man sich seiner Verantwortung bewusst. Als größter Arbeitgeber der Region engagiert er sich auch bei sozialen Projekten.

Auf 4000 ha baut man hier 20 verschiedene Sorten Zuckerrohr an und verwendet nur die eigene Melasse für die Rum-Produktion. Deshalb sind diese Rums auch als einzige auf Jamaika als Pure Single Rum klassifiziert.

2005 hat man in eine kupferne Destille aus Schottland investiert und damit die Rum-Produktion in neue Bahnen gelenkt. Viele Rumkenner haben den Rum von Worthy Park in den letzten Jahren, auch durch die Zusammenarbeit mit unabhängigen Abfüllern, kennen und schätzen gelernt. 

2019 war es dann soweit: Nach 1 ½ Jahren Entwicklungszeit wurde der erst eigene Premium Rum abgefüllt und macht seitdem von sich reden. 

Der Worthy Park Single Estate ist ein Blend aus 6 - 10 Jahren in ehemaligen Bourbon-Fässern gelagertem Rum. Er besticht mit seinem Geschmack nach tropischen Früchten, weich fast cremig mit Aromen von Tabak und würzigen Noten. Ein Hauch von Vanille und schwarzem Pfeffer im Nachgang.

Eine besondere Edition ist der Worthy Park Special Cask Oloroso. Er folgt in seiner Komplexität ganz dem Stil, erhält aber durch die Lagerung in Oloroso Fässern zusätzlich ein leicht süßliches Aroma von getrockneten Früchten mit einem Hauch Schokolade.


 

Ron Botucal 

das Streben nach Perfektion

Die Geschichte beginnt Ende des 18. Jahrhunderts, als sich der Diplomat Don Juancho Melendez sich auf die Suche nach dem perfekten Rum macht. Perfektion liegt im Detail und so analysiert er alles rund um die Produktion der Spirituose aus Zuckerrohr. Er reist durch die Karibik, erforscht die unterschiedlichen handwerklichen Produktionsmethoden, beschäftigt sich mit dem Anbau des Zuckerrohrs, untersucht den Einfluss von Klima und der tropischen Feuchtigkeit und experimentiert unermüdlich, um sein eigenes Produkt zu verfeinern. 

Im Laufe der Zeit entstand eine beeindruckende Sammlung unterschiedlicher Rum-Spezialitäten, die unter seinen Freunden als Reserven des Botschafters bekannt waren.

Heute werden eine Vielzahl seiner Erkenntnisse und Ergebnisse seiner Experimente von den Destillerias Unidas in Venezuela für die Produktion – unter strengen ökologischen Grundsätzen – weiterhin genutzt. Ron Dipolmatico war einst der Name dieser Rum-Spezialitäten auch in Deutschland, aufgrund eine Rechtsstreites musste aber ein neuer Name her. Botucal aus dem indianischen Botuka, was grüner Hügel bedeutet, und gleichzeitig der Name der Hacienda ist, auf dem das Zuckerrohr wächst, ziert heute das Etikett und ist damit auch zum Ausdruck der umweltschonenden Firmen-Philosophie geworden.